PFOTENWISSEN

Senior
Ab wann ein Hund als Senior zu betrachten ist, hängt stark von der Hunderasse und Grösse ab. Grosse Hunderassen wie eine Dogge oder ein Kangal gelten schon ab etwa sechs Jahren als Senioren. Erst etwa mit neun bis zehn Jahren gelten Jack Russel Terrier, Dackel oder Chihuahuas als Senioren.
Wie sieht der Alltag mit einem Senior aus?
Ihr Hund wird langsam grau um die Schnauze und das Fell wird weniger dicht und leicht abgestumpft. Oft lassen das Seh- und Hörvermögen im Alter nach. Auch das Verhalten eines alten Hundes kann sich verändern. Der Hund kann unsicherer werden aufgrund der körperlichen Einschränkungen wie vermindertes Sehvermögen oder Gelenksbeschwerden. Sichtbar wird letzteres unter anderem auch im abnehmenden Bewegungsdrang sowie eines steiferen Gangbildes. Grundsätzlich ist im Alltag mit einem Senior im Wesentlichen Rücksicht geboten. Je nach Gesundheitszustand und konditioneller Verfassung wird er also nicht mehr jede Wanderung mit Ihnen absolvieren können. Des Weiteren kann es sein, dass Ihr Hund unzufrieden auf Kinder oder Besuch reagiert. Versuchen Sie Ihrem Hund eine gute Rückzugsmöglichkeit zu bieten und ihm grösseren Trubel zu ersparen. Ruhe, Geduld und je nach Hundetyp Gemütlichkeit bieten einen schönen Lebensabend. Individuell auf ihren Hundesenior einzugehen und mit ihm Dinge unternehmen, die er körperlich vermag und ihm Freude bereiten, sind von zentraler Bedeutung. Mehr dazu finden Sie unter Auslastung. Falls Sie einen Hund in diesem Alter adoptieren, ist es wichtig, dass Sie Ihre Grenzen klar machen, aber auch bereit sind Kompromisse einzugehen. Ihr neuer Begleiter durfte in seinem vorherigen Zuhause andere Dinge oder ist einen anderen Alltag gewohnt, bedenken Sie dies.
Fütterung:
Im alter umso wichtiger ist es, dass ihr Hund nicht übergewichtig ist. Dies schadet den in die Jahre gekommenen Gelenken immens. Nach Belieben kann auf Seniorenfutter umgestiegen werden oder mit Futterzusätzen das Wohlbefinden des Hundes optimiert werden. Hier sollten sie sich aber professionell beraten lassen beispielsweise von ihrem Tierarzt oder ihrer Tierärztin. Der Kautrieb bleibt auch im Alter vorhanden, je nach Zahngesundheit ihres Seniors sollten sie die Kauartikel anpassen.
Medizinische Vorsorge:
Wenn Ihr Hund auch im Alter noch gesund ist, genügt ein jährlicher Tierarztbesuch zur Kontrolle. Legen Sie bei Ihrem Senior aber ein besonderes Augenmerk auf die Zahn- und Bewegungsgesundheit. Regelmässiges Entwurmen sowie ein Zeckenschutz sind besonders im Alter wichtig, weil das Immunsystem nachlassen kann. Bewegungsförderung und gegebenenfalls physiotherapeutische Übungen können Gelenkbeschwerden entgegenwirken oder gar lindern. Um Liegeschwielen bei feinem Fell vorzubeugen, lohnt sich ein weiches Hundebett. Bei Hunden die Seh- oder Hörverluste erleiden ist es wichtig, so früh wie möglich eine alternative Kommunikation aufzubauen. Dies kann zum Beispiel durch Sichtzeichen oder Berührungen erfolgen.
Abschied nehmen:
Den treuen Alltagsbegleiter und Seelentröster gehen zu lassen ist traurig. Egal wie alt das Tier ist, der oft unvermeidliche Gang zur Tierklinik ist schwer. Um die Situation für Ihren Vierbeiner angenehmer zu machen, kann eine Euthanasie bei Ihnen zuhause eine passende Lösung sein. So darf Ihr Hund im gewohnten Umfeld und am besten in den Armen seiner Besitzer einschlafen. Wenn Sie dies nicht möchten oder kein Tierarzt in Ihrer Nähe dies anbietet, bleibt Ihnen nichts anderes übrig als mit ihrem Hund diesen letzten Weg zu gehen. Tun Sie sich und vor allem Ihrem Tier den Gefallen und bleiben Sie bis zum Schluss bei ihm. Lassen Sie ihn also nicht allein auf dem Behandlungstisch, um euthanasiert zu werden. So können Sie Ihrem treuen Freund ein wenig die Angst nehmen die, die meisten Hunde in der Tierklinik verspüren.